Freude herrscht in Bukavu
Nach einer rund zweimonatigen Reise auf dem Land- und Seeweg ist der Container, der im März die Schweiz verlassen hat, im Panzi-Ausbildungszentrum in Bukavu (DR Kongo) angekommen.
Mathias Rellstab, Kommunikation Mission am Nil
Damit verfügt das Panzi-Ausbildungszentrum nun wieder über Material, um die jungen Frauen und Männer, die eine handwerkliche Ausbildung abschliessen, mit dem nötigen «Startkapital» zu versorgen. Schneiderinnen erhalten eine Tretnähmaschine, Schreiner eine Werkzeugkiste. Zudem enthielt der Container auch Geräte für die neuen Ausbildungen als Automechaniker(in) und Maurer(in), die so bald wie möglich angeboten werden sollen.
Lange Reise
Ausgangsort der insgesamt mehr als 15'000 Kilometer langen Reise war das «Güetli» im Weiler Rossau ZH. Dort hatten im Februar fleissige Hände den Container bis zum äussersten Rand mit Tretnähmaschinen, Werkzeug, Kleidern und weiteren Hilfsgütern gefüllt. Wie dankbar sind wir und unsere Freunde im Kongo den freiwilligen Helferinnen und Helfern, die dies ermöglicht haben.
Nach kurzer Fahrt auf einem LKW nach Basel gelangte er mit einem Güterzug weiter nach Antwerpen. Von dort aus ging die Reise auf einem Hochseeschiff weiter durch den Suezkanal bis nach Mombasa in Kenia. Nach einigen Schwierigkeiten beim Auslösen des Containers aus dem dortigen Hafen konnte der Weitertransport via Tansania und Burundi in den Ostkongo beginnen. Gerade dieser letzte Abschnitt ist mit vielen Unwägbarkeiten und Gefahren verbunden, und wir sind überaus dankbar, dass die wertvolle Fracht einmal mehr unbeschadet angekommen ist. Gott gebührt die Ehre dafür.
Eine kurze Videosequenz vermittelt einen Eindruck der Entladearbeiten, bei denen Pfr. Kishibisha, der Leiter des Zentrums, jeweils auch persönlich mit anpackt.
Neue Perspektiven
Den meisten Raum im Container nahmen die Tretnähmaschinen ein. Die oft mehr als 100 Jahre alten, in der Schweiz sorgfältig restaurierten Geräte sind nahezu unverwüstlich und funktionieren ohne Strom. Das sind beste Voraussetzungen, damit sie im rauhen kongolesischen Alltag noch während Jahrzehnten gute Dienste leisten können. Nach erfolgreichem Abschluss der dreijährigen Ausbildung erhält jede frischgebackene Schneiderin eine Tretnähmaschine mit auf den Weg. Sie bildet das Startkapital, um ein eigenes Geschäft aufzubauen. Bei gutem Geschäftsverlauf können die Frauen nicht nur sich und ihre Familien ernähren, sondern sogar weitere Mitarbeiterinnen einstellen und selber Lehrlinge ausbilden.
Neben den Tretnähmaschinen befand sich im Container auch Werkzeug für Schreiner, Automechaniker, Maurer sowie Geräte, die für die Gartenarbeit von Nutzen sind. Denn Gartenarbeit ist im Panzi-Zentrum Bestandteil jeder Ausbildung. Das trägt einerseits zur Selbstversorgung des Zentrums bei, andererseits erhalten die Lehrlinge so zusätzliches praktisches Know-how mit auf den Weg. Wir achten sehr darauf, dass wir hochwertige und langlebige Produkte auf den Weg geben. Solche sind vor Ort leider kaum zu bekommen.
Mit den neuen Ausbildungslehrgängen für Automechaniker und Maurer, die bald starten sollen, haben in Zukunft noch mehr junge Frauen und Männer die Chance auf ein existenzsicherndes Einkommen. Das ist in einem Land wie dem Kongo, wo es kaum einen geregelten Arbeitsmarkt gibt, von unschätzbarem Wert.
Neue Broschüre
Eine neue Broschüre im Format A5 stellt die Arbeit des Panzi-Ausbildungszentrums in aller Kürze vor. Sie können diese hier herunterladen (PDF) oder sie bei unserem Sekretariat bestellen: +41 44 767 90 90 | info@mn-international.org
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