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Gut besuchtes Berner Jahresfest

Gut besuchtes Berner Jahresfest

Was uns wirklich zufrieden macht

«Sind Sie zufrieden? Mit sich selbst, Ihrer Geschichte, Ihrem Umfeld, Ihrer beruflichen Position?» Mit dieser Frage leitete Alfred Aebersold, pensionierter Pfarrer und Vizepräsident der Mission am Nil, beim Festgottesdienst seine Predigt ein. Er erinnerte daran, in welchem Wohlstand die meisten von uns leben: Ein gefüllter Kühlschrank, ein Schrank voll mit Kleidern, ein Dach über dem Kopf und ein Bett zum Schlafen – diese scheinbar selbstverständlichen Dinge sind für die Mehrheit der Menschen weltweit bereits ein Luxus. Ein Garant für Zufriedenheit ist Wohlstand aber keineswegs. Echte Zufriedenheit, die nicht von einem Virus wie Covid-19 oder von unseren Ferienplänen abhängt, müsse mit diesem Gott des Friedens verbunden sein, so Aebersold. Dann befänden wir uns auf der richtigen Spur.

Rund 120 Besucher hatten sich in der altehrwürdigen Kirche in Bolligen eingefunden, darunter viele neue Gesichter. Der vor dem Kirchgemeindehaus aufgebaute Verkaufsstand mit Produkten aus Afrika wurde schon vor dem offiziellen Beginn des Anlasses rege besucht.

Einblicke in die Arbeit der Mission am Nil in Äthiopien

Nach dem Gottesdienst, der von der Bolliger Pfarrerin Christine Schmid geleitet wurde, berichtete Tabea Roth, Mitarbeiterin in der Walga-Klinik, im Kirchgemeindehaus mit eindrücklichen Bildern aus der medizinischen Arbeit im ländlichen Äthiopien. Das Leitungsteam legt Wert darauf, dass jede Patientin und jeder Patient freundlich und respektvoll behandelt wird, denn: «Gerade Kranke haben es besonders nötig, dass man ihnen freundlich begegnet.»

Therese Ramseier, die im Misrach Center in Addis Abeba die Qualitätskontrolle verantwortet, berichtete von Girma. Der Leiter der Bürstenabteilung, der schon seit vielen Jahren im Ausbildungszentrum für Menschen mit körperlicher Behinderung arbeitet, liess sich von seiner Gehbehinderung nicht abhalten, im Lauf der Jahre immer mehr Verantwortung zu übernehmen. Dabei packe er auch mit seiner Führungsfunktion überall selbst an, wo Not am Mann sei, und strahle dabei eine grosse Zufriedenheit aus.

Grosse Gästeschar

Das Mittagessen – «Hamme» mit verschiedenen Salaten – und ein Kuchenbuffet bildeten den Abschluss des Anlasses. Beim Abschied sah man lauter zufriedene Gesichter. Einmal mehr zeigte sich, dass trotz oder gerade wegen Corona die Nachfrage nach persönlichen Begegnungen sehr gross ist.

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