Schlüsselfaktor Bildung
Wachstum, Neuausrichtung, Ausbau – es läuft einiges in unseren Bildungsprojekten. Das zeigt der folgende Auszug aus dem Jahresbericht 2022 der Mission am Nil, der soeben erschienen ist.
Mathias Rellstab, Kommunikation Mission am Nil
Misrach Center: Wie Integration gelingen kann
Im Sommer 2022 endete nach sieben Jahren der Langzeiteinsatz von Viktor Penner im Misrach Center (MC) in Addis Abeba. In dieser Zeit konnte die Arbeitsqualität in der Schreinerei gesteigert und der Kundenstamm vergrössert werden. Ein fähiger äthiopischer Schreinermeister führt nun die Arbeit weiter.
Neu werden die Schreinerlehrlinge auch im CAD-Zeichnen ausgebildet. Unter den Auszubildenden befindet sich ein gehörloser junger Mann mit Universitätsabschluss, der lange arbeitslos war und sich deshalb für die Schreinerausbildung entschied. Seine Vision ist, später ein eigenes Geschäft aufzubauen und dort anderen Gehörlosen Arbeit zu geben.
Von jenen Lehrlingen, die im Herbst 2022 die zweijährige Ausbildung in verschiedenen Sparten abschlossen, haben die meisten eine Stelle oder eine andere Anschlusslösung gefunden. Gerade angesichts der sehr schwierigen Wirtschaftslage in Äthiopien ist es nicht selbstverständlich, dass es gelingt, Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung in den Arbeitsmarkt zu integrieren.
Ein neues Gebäude, kostengünstig erstellt aus vorhandenen Containern, entschärft im MC II den bisherigen Platzmangel. Und ein neuer, professionell erstellter Dokumentarfilm stellt in 15 Minuten die Arbeit des Misrach Centers vor:
113 Lehrlinge im Panzi-Zentrum
Das Panzi-Ausbildungszentrum in Bukavu, Ostkongo, war mit 113 angehenden Schneiderinnen und Schreinern/innen voll belegt. Viele sind von der liebevollen, friedlichen Atmosphäre berührt, die auf dem gepflegten Areal herrscht und die in scharfem Kontrast steht zum chaotischen, lauten Alltag in der Stadt. Der Bau der neuen Ausbildungswerkstätten ging etwas langsamer voran als erhofft, so dass die Lehrgänge für Automechaniker(in) und Maurer(in) erst 2023 starten können.
Neue Struktur im Zentrum Burega
Im landwirtschaftlichen Ausbildungszentrum Burega in Kigoma wurden die Felder komplett neu strukturiert, um einerseits die Erträge zu steigern und andererseits Erfahrungen mit der Anbaumethode «Farming God's Way» zu sammeln. Das dazu nötige Wissen brachte Klaus Fröse ein, der mit seiner Familie im Sommer 2021 einen Langzeiteinsatz in Tansania begann. Ein Rückschlag war 2022 die Dezimierung des Viehbestands durch Krankheiten. Anfang 2023 wurde der Ausbildungsbetrieb mit vorerst fünf Lernenden wieder aufgenommen. Sie werden ein Jahr lang im Zentrum Burega bleiben und dann während weiterer sechs Monate in die Selbstständigkeit begleitet.
Schule Kigoma wächst stark
Im Kongolesischen Schulzentrum in Kigoma, Tansania, ist die Schülerzahl auf den Rekordwert von 633 geklettert. Das führt zu knappen Platzverhältnissen, denen mit afrikanischem Improvisationsvermögen begegnet wird. 2022 haben sämtliche Primar- und Sekundarschüler die nationalen Abschlussprüfungen bestanden, was den guten Ruf der Schule weiter fördert. Neben Religionsunterricht gemäss staatlichem Lehrplan werden auf freiwilliger Basis auch Morgenandachten und Schülerbibelkreise angeboten.
Dieser Bericht ist ein kleiner Auszug aus unserem Jahresbericht. Die vollständige Version können Sie
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