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Traumabewältigung in Tansania

Traumabewältigung in Tansania

Tansania ist ein Land mit vielen Flüchtlingen. Viele haben in ihrer Heimat Schreckliches erlebt. Fachleute, die helfen könnten, solche traumatischen Erlebnisse zu bewältigen, sind Mangelware. Umso grösser ist die Bedeutung von Laienhelfern. Doch sie müssen geschult werden.

Dozenten-Team Trauma Healing Institute
 

Im Oktober 2022 kamen 38 Frauen und Männer aus ganz Tansania, darunter 18 Pastoren aus Flüchtlingslagern, zusammen, um miteinander zu lernen, wie man traumatisierte Menschen auf hilfreiche Art begleiten kann. Es war eine besondere und sehr gesegnete Zeit!
 

Verstehen, was ein Trauma ist

Wichtig war zuerst einmal zu verstehen, dass ein Trauma zwar im Gegensatz zu einer physischen Verletzung nicht äusserlich sichtbar ist, aber genauso Schmerzen verursacht und einer Behandlung bedarf. Ursachen für ein Trauma können zum Beispiel der Verlust von Angehörigen durch gewalttätige Ereignisse (Krieg), eine Vergewaltigung, ein Zerbruch der Familie oder schlicht ein Unfall sein.

 

Und was ist mit mir?

Es ist elementar wichtig, dass traumatisierte Menschen die Möglichkeit haben, ihrem Schmerz Ausdruck zu geben. Es braucht Raum zum Weinen und Klagen. Aktives Zuhören und Anteilnahme sind gefragt. Das warf bei einem Teilnehmer die Frage auf: «Wir Pastoren hören uns all die vielen Probleme der Menschen um uns herum an. Aber wohin gehen wir, wenn wir selber Schwierigkeiten haben?» Um dem nachzugehen, lasen wir verschiedene Bibelstellen, die aufzeigten, wie biblische Figuren – inklusive Jesus selbst – mit seelischem Schmerz umgingen. Später war jeder Teilnehmer eingeladen, einen eigenen Klagepsalm zu schreiben. Dabei entstanden eindrückliche Zeugnisse von Menschen, die viel Schweres erlebt haben und in deren Leben es viel Not gibt – und die doch bereit sind, anderen beizustehen.

 

Grosse Offenheit

Die Atmosphäre in der bunt gemischten Gruppe aus Frauen und Männern, Pastoren und Laien, Jung und Alt war von grosser Offenheit geprägt. Viele erzählten von eigenen Erfahrungen. Dabei war falsche Lehre und falscher Umgang mit Traumata in Kirchgemeinden, die mangels Fachwissens leider verbreitet sind, ein dominierendes Thema.

Nach einem Ritual, mit dem jeder symbolisch seinen persönlichen Schmerz zum Kreuz brachte, sagte ein Teilnehmer: «Ich war früher Moslem, habe den Koran von A bis Z gelesen, aber ihr Christen habt etwas, das ich sonst nirgends fand. Ich fühle mich durch diesen Kurs so gesegnet! Ich war krank, ihr könnt meinen Pastor fragen, aber nun fühle ich mich gesund. Wer immer dieses Trauma-Healing-Programm gestartet hat – Gott möge ihn segnen!»

 

 

Interview mit einem Kursteilnehmer

Was hast du im Seminar über Traumata gelernt?
Ich weiss nun, wie ich den traumatischen Zustand eines Menschen erkennen und ihm meine Hilfe anbieten kann: Indem ich mich ihm nähere, persönliches Interesse zeige und Bereitschaft zur Unterstützung signalisiere. Ich werde auch die Wichtigkeit der Vergebung betonen, die hilft, innerlich frei zu werden, und auf den hinweisen, der dies exemplarisch vorgelebt hat: Christus.

Wie hast du die Kurswoche erlebt?
Sie wird mir unvergesslich bleiben, denn sie hat mir einen neuen Horizont eröffnet auf etwas, das jedermann treffen kann.

Was hast du ganz persönlich gelernt?
Mit dem Wissen aus dem Kurs fühle ich mich nun in der Lage, Menschen zu helfen, ihr Trauma zu überwinden, ohne dass mich das überfordert und ich weitere Personen zur Unterstützung beiziehen muss.

Wirst du das Gelernte in der Praxis anwenden?
Ganz sicher! Ich würde mich geradezu schuldig fühlen, wenn ich dieses kostbare Wissen nicht nutzen und weitergeben würde.

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